Zitrone Met - goldgelber Honigmet trifft auf spritzig fruchtiges Zitronenaroma

Zitronen an BaumAls der Wankende Bär eines Tages deine Bestellung erhielt, machte er regelrechte Freudensprünge, denn endlich war einer seiner Lieblinge dabei, der Zitronen-Met! Dafür hatte er zuvor mehrere kleine Setzlinge in seinem Gewächshaus angepflanzt. Warum im Gewächshaus? Nun, Zitronen verlangen ein gleichmäßig warmes und feuchtes Klima, sie sind gegen Trockenheit und Kälte empfindlicher als andere kommerziell genutzte Zitrusfrüchte. Unter feuchtwarmen Bedingungen blühen und fruchten sie das ganze Jahr über. Genau das braucht der Wankende Bär auch. Mit der Zeit wuchsen die Setzlinge zu kleinen bis mittelgroßen, immergrünen Bäumen heran. Die jungen Triebe sind mit kleinen, dünnen Dornen besetzt. Der Austrieb ist rötlich, auch die Knospen sind rosa, die ansonsten weißen Blütenblätter auf der Unterseite rosa bis violett. Ihre Laubblätter sind länglich-oval, zugespitzt und am Rand leicht gesägt oder gekerbt. Die Blüten haben einen Durchmesser von etwa 20 bis 30 Millimetern. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten, aber auch Windbestäubung und Selbstbefruchtung sind bei Citrus häufig anzutreffen. Die länglich-ovale Früchte – also die Zitronen – besitzen eine gelbe oder grün-gelbe Schale. Das saftige, saure Fruchtfleisch von ihnen enthält rund 3,5 – 8 % Zitronensäure und viel Vitamin C. Ihre Frucht besteht aus einer zweigeteilten Schale: Die innere Schicht der Schale ist weiß, die äußere bei der Reife grün, in subtropischen Gebieten im Winter auch gelb. Zitronen, die in Europa auf den Markt kommen, wurden, meist behandelt, sodass die Schalen immer gelb sind. Durch die zahlreichen Öl-Drüsen in der Schale verströmt sie einen aromatischen Duft. Auch den Blättern ist der typische Zitronengeruch eigen. Wenn man heutzutage einen Zitronenbaum anpflanzt, handelt es sich meistens um eine Gruppe von Sorten, die aus einer zwischen Bitterorange und Zitronatzitrone entstanden, ist. Letztere galt lange als die einzige in der Antike bekannte Zitrusart. Woher sie aber wirklich stammt, ist nach wie vor ungeklärt. Sowohl Nordostindien als auch Südwestchina kommen als Ursprungsregionen in Frage. Um das Jahr 1000 sind erste sichere Nachweise sowohl in China als auch im Mittelmeerraum zu finden. 

Biene an GänseblumeWährend dein bäriger Freund die benötigten Zitronen für deinen Met erntet, kommt ihm ein Gedanke: Warum heißt die Zitrone eigentlich Zitrone? Zu Hause hatte er eine riesige Sammlung verschiedener Bücher von Pflanzen bis hin zur Herstellung von natürlichen Aromastoffen. Der Wankende Bär beeilt sich mit dem Sammeln und geht gespannt zurück seiner Hütte. Dort angekommen stellt er den Korb ab und sucht in seinem Bücherregal nach seinem Zitronenlexikon. Kurze Zeit später hatte er es auch schon gefunden. Das Wort „Zitrone“ entstand im Deutschen vor der Mitte des 16. Jahrhunderts aus italienisch „citrone“ unter Einfluss von französisch „citron“. Der lateinische Name „citrus“ als Bezeichnung für den Baum gilt als Entstellung aus „cedrus“. Welches so viel wie „Zeder“ bedeutet. Wenn man früher von einer Zitrone gesprochen hat, bezog man sich meistens auf die Zitronatzitrone. Erst im späten Mittelalter wurde der Name in einigen Sprachen auf die Zitrone übertragen. Seit dem 13. Jahrhundert sind Zitronen in Europa, zunächst in Sizilien und Spanien, seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in Deutschland nachgewiesen. Seinen Wissensdurst gestillt, legt er das Buch zurück ins Regal und macht sich auf den Weg zur Blumenwiese auf der Lichtung in seinem magischen Wald.

Denn dort befanden sich seine fleißigen Helferlein, die Bienen, die bereits ihren alltäglichen Rundflug über die Wiese machen. Die Bienen saugen den Nektar oder Honigtau einer Blüte mit dem Rüssel auf und lagern den Nektar vorerst in ihrem Honigmagen. Kehren sie in ihren Bienenstock zurück, liefern sie den Blaseninhalt an die Stockbienen ab, die wiederum den Inhalt weitergeben. Jedes Mal wird dabei der zuckerhaltige Saft aufgesaugt und wieder abgegeben. Dabei reichert sich der Nektar mit besonderen Stoffen der Bienen an. Sobald der Wasseranteil bei 30 – 40 % liegt, wird der verdickte Nektar in leere Wabenzellen verbreitet. Da die Zellen nicht ganz gefüllt werden, wird eine möglichst große Verdunstungsfläche geschaffen. Die Verdunstung wird dann durch Fächeln der Flügel beschleunigt. Bei dem gesamten Prozess sinkt der Wassergehalt auf 20 % oder weniger. Nun überziehen ihn die Bienen mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel. Dieser Vorgang wird von Imkern als „Verdeckeln“ bezeichnet. Jetzt muss der Wankende Bär den hergestellten Honig vorsichtig herausschleudern und in ein Glas abfüllen. Dein Kumpel nimmt sich natürlich nur so viel wie er braucht und lässt den Rest bei seinen summenden Freunden. Er bedankte sich bei ihnen und begab sich wieder auf den Weg in Richtung seiner Hütte.

Dunkler Honig in Glas angerichtetDort angekommen, beginnt er sofort damit den Honigwein herzustellen. Er holte eine Schüssel, gab den süßen Honig, klares Wasser aus seiner Quelle und etwas frische Hefe hinein. Vorsichtig vermengte er die Zutaten zu einer homogenen Masse. Jetzt hieß es warten und prüfen, damit der Honigwein so gut wie möglich den Gärungsprozess durchsteht.  In der Zwischenzeit stellte er aus den Zitronen den natürlichen Aromastoff her, den er später zum Met dazu gibt, damit er seine wunderbare Geschmacksrichtung erhält. Natürliche Aromen werden zum Beispiel durch Erhitzung, Röstung, Destillation oder Extraktion gewonnen. Später mischte er den nun fertigen Honigwein mit dem natürlichen Aromastoff der Zitrone zusammen und füllte das goldgelbe Gemisch vorsichtig in eine Flasche um. Dein Zitronenmet war endlich fertig und kann auf die große Reise zu dir nach Hause geschickt werden. 

Nun trink! Was in der Menschenwelt als göttlich sich erweist, die Freiheit ist dem Rausch gesellt.
Friedrich Hornfeck (1822-1882)