Chili Met - süßer Honigwein trifft auf feuriges Habanero Aroma

Chili an Pflanze hängendBevor der Wankende Bär die Chilisamen für diesen Trunk überhaupt ausgesät hat, musste er sich natürlich mit den Gewohnheiten der Pflanze bekannt machen. Denn die Chilischote, die für das natürliche Aroma verwendet wird, ist ursprünglich in Süd- und Mittelamerika beheimatet. Sie wurde bereits lange vor der Zeit der Mayas angebaut und verzehrt. Das macht sie zu einem der ältesten Lebensmittel von Amerika! Ebenfalls erinnert sich dein bäriger Met Händler, dass die Chilipflanze zur Pflanzengattung der Paprika-Gewächse gehört und dass sie mittlerweile in vielen verschiedenen Sorten erhältlich ist. Sie variiert in Größe, Farbe, Form, Geschmack und besonders im Schärfegrad. Die Farbvielfalt kann sich dabei von den klassischen Varianten in grün, gelb, orange und rot über schokobraun, schwarz, purpur und lila bis hin zu einer vollkommen weißen Chilischote erstrecken. Bei dieser großen Auswahl konnte sich dein bäriger Freund kaum entscheiden. Der Schärfegrad von Chili hängt vom Gehalt an Capsaicin ab. In fein abgestimmter Dosis macht der Stoff die Zunge keineswegs taub, sondern besonders feinfühlig und regt das Geschmacksempfinden an und genau das möchte der Wankende Bär für deinen Met! Deswegen entschied er sich für die Sorte Habanero. Sie besitzen ein angenehmes, fruchtiges Aroma, welches häufig als facettenreiches Pfirsich- oder Zitronen-Aroma beschrieben wird. Frische Habaneros würzen Speisen mit ihrem einzigartigen Geschmack. Auch zu Salsa oder Chili-Sauce werden sie gerne verarbeitet. 

Biene mit Pollenstaub bedeckt an BlüteDiese Sorte ist eine der beliebtesten zum Anbauen im Garten oder auf dem Balkon, da sie kompakt und buschig wächst. Feuriges Habaneros gehören zur Gattung der „Capsicum chinense“. Das Nachtschattengewächs bildet also bei guter Pflege Unmengen an Blüten und Chilis. Sie mag Wärme und Sonne und geht schon bei leichten Frost ein. Nach kurzer Suche hat der Wankende Bär bereits ein perfektes Plätzchen in seinem Garten für die Chilischote gefunden. Schnell pflanzt er die Samen ein. Aber woher stammt diese Sorte eigentlich? Da der Wankende Bär nun warten musste, dass die Pflanze wächst und gedeiht, forschte er etwas nach der Herkunft. Kurze Zeit später wurde er fündig. Nach der Entdeckung von Amerika durch Kolumbus wurden Habaneros von Kuba aus nach Europa verschifft. Daher der Name Habanero: „Einwohner von Havanna oder aus Havanna stammend“. Heute gehen Botaniker davon aus, dass Habaneros aus dem mexikanischen Bundesstaat Yucatán stammen. Kuba ist etwa 300 km von Yucatán entfernt. Dazwischen liegt das karibische Meer. Das typische Aussehen der Früchte ist die einer Minipaprika mit starken Falten. Meistens in einer Laternen- oder Lampion-Form, seltener spitz zulaufend. Nun - etwa 70 Tage später - erreichten die tiefgrünen Pflanzen eine Höhe von 60 bis 90 cm und bald darauf trugen sie kleine Paprika. Da der bärige Met Händler die Habaneros gut gepflegt und vor Frost geschützt hat, kann er darauf vertrauen, dass die Pflanze ihm die nächsten vier bis sechs Jahre schöne Blüten und Früchte beschert. Da hat dein bäriger Freund auch für deine nächste Bestellung ausgesorgt und wankte zufrieden hin und her. Er sammelte vorsichtig und handschuhtragend die Schoten und verarbeitete diese, durch Mischen und Zerhacken, in das natürlichen feurige Habanero Aroma, welches auf deinen Met trifft.

Nachdem nun die erste Zutat fertiggestellt war, begab sich der Wankende Bär zu seinen Freunden - den Bienen. Nicht vergessen: bei Honig handelt es sich um ein reines, unbehandeltes Naturprodukt. Die Bienchen sammelten zunächst in ihrem alltäglichen Rundflug den Blütennektar von den verschiedensten Blumen in ihrem Honigmagen. Zurück in ihrem Bienenstock, übergeben sie ihn den anderen Arbeiterbienen, die ihren Honigmagen damit füllen. Dabei werden dem Nektar körpereigene Enzyme beigemischt, die den Honig später so wertvoll machen. Gleichzeitig verdunstet schon ein Teil des Wassers, der im Nektar steckt. Die Stockbienen lagern die süße Masse zunächst in offenen Waben, wo sie weiter Wasser ausdünstet. Ist der Honig trocken genug, verschließen die Arbeiterinnen die Waben mit Wachs, das sie im Körper produzieren. Dort angekommen entnimmt der Wankende Bär dem Bienenstock die Rahmen mit den honiggefüllten Waben. Die Wachsschicht, mit der die Waben verschlossen sind, muss entfernt werden, dann kann der Honig herausgeschleudert werden. Das funktioniert nur, wenn der Honig ähnlich warm ist wie im Bienenstock, also etwa 35 Grad. Das wichtigste Qualitätsmerkmal für Honig ist der Wassergehalt. Enthält ein Honig zu viel Wasser, gärt er. Die Honigverordnung erlaubt bis zu 20 Prozent. Aus dem Honig dürfen nur noch sichtbare Verunreinigungen herausgefiltert werden. Ansonsten darf Honig weder etwas entzogen noch etwas hinzugefügt werden. Der Wankende Bär füllt gerade so viel Honig wie er benötigt vorsichtig in ein Gefäß um, bedankt sich bei seinen kleinen Helferlein und geht wieder zurück zu seiner Hütte. 

Honig im Glas auf Holztisch angerichtet mit HonigwabenDort angekommen macht er sich gleich daran den Honig weiterzuverarbeiten, da er deine Bestellung so schnell wie möglich bei dir zu Hause wissen möchte. Um den passenden Honigwein herzustellen, benötigt der Wankende Bär den gesammelten Honig und klares Wasser. Ursprünglich wurde Met mittels spontaner Gärung hergestellt, aber zur heutigen Zeit wird häufig Hefe als Gärmittel verwendet. Nicht zu vergessen das zuvor hergestellte natürliche Habanero Aroma für den wunderbar würzigen Geschmack! Er mischt alles gut miteinander und beobachtet das Gemisch für mehrere Tage bis der Gärprozess abgeschlossen ist. Einige Zeit später kann der Wankende Bär den fertigen Chili-Met in ausgewählte Flaschen abfüllen. Er kann sich deinen freudigen Gesichtsausdruck beim Trinken schon förmlich vorstellen.

Gebt mir gleich aus diesem Fasse von dem honigsüßen Nasse. Hurtig! Einen Becher her!
Eugen Roth (1895 – 1976)